Auf jedem meiner Klassenfotos bist du drauf. Auf dem Klassenfoto zu unserem nächsten Treffen wirst du aber fehlen. Vielleicht habe ich bis dahin verstanden, dass es nie wieder ein gemeinsames Foto geben wird. Jetzt bin ich noch nicht soweit. Vielleicht habe ich bis dahin verstanden, dass es den lustigen Jungen aus der Grundschule mit seiner Sommer- und Winterfrisur nicht mehr gibt. Jetzt kann ich das noch nicht.
Ich weiß noch wie stolz du in der 4. Klasse nach dem gewonnenen Lesewettbewerb mit einem Eis in die Klasse gestürmt bist. Diese Geschichte hast du mir auch noch in der Oberstufe mit einem strahlenden Lächeln erzählt. Apropos strahlendes Lächeln, am gleichen Tag, zur gleichen Zeit, beim gleichen Kieferorthopäden haben wir unsere Zahnspangen bekommen. Leider waren deine Zähne am Ende kürzer hinter Gitter als meine, womit du mich gerne aufgezogen hast.
Tristan, es war nicht nur deine fröhliche, offene Art, sondern auch dein souveränes, selbstbewusstes Auftreten, das in Erinnerung bleibt.
Aber du warst nicht nur lustig, man konnte auch ernste Gespräche mit dir führen und du warst dir nie zu schade einem zuzuhören und ihn aufzubauen, wenn es ihm schlecht ging.
Bei einem unserer letzten Gespräche haben wir uns darüber unterhalten, wie schnell die Zeit vergeht und uns versprochen auch nach der Schulzeit den Kontakt aufrecht zu erhalten. Ich finde es schade und unendlich traurig, dass wir dieses Versprechen nicht einhalten können.
wir haben uns im Jahr 2018 kennengelernt, als ich mit Victor zusammengekommen bin. Als ich dich zum ersten Mal mit Gregor gesehen habe, war mir sofort klar, dass du unglaublich sympathisch wirkst. Als du dann mit mir angefangen hast zu reden, war es so, als ob wir uns schon ewig kennen würden. Du hast nie die Scheu gezeigt, neue Menschen kennenzulernen. Und diese Menschen, heute deine Freunde, haben dich sofort liebevoll in ihr Herz eingeschlossen und lassen dich nie mehr heraus. Diese Menschen haben jede Sekunde, in der du ihnen dein Lächeln geschenkt hast, gemerkt, wie wundervoll es ist, so einen Sonnenschein wie dich an ihrer Seite zu haben. Ich kann mich genau an den Abend erinnern, letztes Jahr im August, als wir im Jungbusch waren und es mir situationsbedingt nicht sonderlich gut ging. In dir habe ich dann meinen Trost gefunden, du hast mir zugehört und mir durch deine lieben Worte und deinem Lachen meine Sorgen vergessen lassen. Dafür bin ich dir für ewig dankbar.
Du bist in meinen Augen eine Legende. Eine Legende, die aus etwas Schlechtem immer das Beste gemacht hat. Und diese Eigenschaft habe ich durch dich gestärkt bekommen und trage sie nun in mir weiter. Ich werde mich immer an dich erinnern und wenn es mir einmal nicht gut geht, denke ich mit einem Lächeln im Gesicht an deine lieben Worte: „Alles wird gut werden“. Das verspreche ich dir. Du bist einzigartig, unersetzbar und wirst in Gedanken immer bei uns sein.
Ich erinnere mich noch so als ob es gestern gewesen ist, wir beide kamen in den selben Kindergarten und haben so viele schöne Erinnerungen in dieser Zeit zusammen gesammelt. Nun bist du gegangen und der Abschied tut sehr weh. Doch ich weiß das du immer bei uns bleiben wirst. Du bleibst unvergesslich mein Freund. Tristan du warst ein wundervoller Mensch und wirst uns hier unten sehr fehlen. Danke für diese schöne Zeit mit dir und das ich dich kennen lerne durfte Ruhe in Frieden.
wir kannten Dich seit der 5. Klasse, als Du mit unserem Tim in eine Klasse kamst. Zu Deinen Eltern verbindet uns seither eine enge Freundschaft.
Deine Familie, die innige Verbindung zwischen euch ist etwas ganz Besonderes! Nun fehlt ein Viertel dieser wunderbaren Familie und wir sind unsagbar traurig.
Gerne denken wir an den langhaarigen Jungen zurück, der mit Gleichmut hinnahm, wenn er als Mädchen angesprochen wurde. Das Weibliche in Dir hast Du dann im Abi in der Rolle als Ballerina wieder zeigen können. Was war das für ein Spaß!
Unvergesslich waren auch die Treffen unserer Familien, zum Grillen bei uns im Garten oder zu Silvester, auch wenn diese in den letzten Jahren, als ihr Kinder alle größer wurdet und eure eigenen Wege gingt, weniger wurden. Durch Deine Eltern waren wir dennoch immer auf dem Laufenden. Und wie beruhigt waren wir, als wir erfuhren, dass Du während der Coronakrise in Australien einen sicheren Rückzugsort bei Stellas Gastfamilie gefunden hattest.
Die Nachricht von Deinem Unfall erreichte uns am Ostersonntag. Wir können es bis heute immer noch nicht fassen: Dein Leben sollte doch jetzt erst richtig beginnen – wie konnte es da schon enden?
Trotz aller Trauer hoffen wir, durch unsere Freundschaft Deinen Eltern und Deiner Schwester eine Stütze sein zu können. Und pass Du von oben auf sie auf!
Lieber Tristan, Jahr für Jahr sind wir hier nebeneinander ein- und ausgegangen. Wir hatten ein gemeinsames Zuhause, dass es uns erlaubte Tür an Tür nebeneinander aufzuwachsen. Dadurch, dass Fabienne und ich ein paar Jahre älter sind als du, sind wir nicht nur nebeneinander aufgewachsen, sondern haben dich auch heranwachsen sehen dürfen. Als wir uns dann vor einigen Monaten das erste Mal in einem Mannheimer Nachtclub getroffen haben, haben Fabienne und ich uns kurz darauf darüber unterhalten, dass es Zeit wird dich im Sommer auf eine unserer Gartenpartys einzuladen, bei denen wir der Nachbarschaft bereits die ein oder andere schlaflose Nacht beschert haben. Wir bedauern es so sehr, dass eine Einladung nun nicht mehr möglich ist und dass wir dich nicht noch besser haben kennenlernen dürfen. Dein Verlust macht uns fassungslos und traurig. Wir behalten dich als einen freundlichen, zuvorkommenden und herzensguten jungen Mann in Erinnerung, der leider viel zu früh von uns gegangen ist.
„Mich läßt dieser Gedanke [an den Tod] in völliger Ruhe, denn ich habe die feste Überzeugung, daß unser Geist ein Wesen ist ganz unzerstörbarer Natur, es ist ein fortwirkendes von Ewigkeit zu Ewigkeit, es ist der Sonne ähnlich, die bloß unsern irdischen Augen unterzugehen scheint, die aber eigentlich nie untergeht, sondern unaufhörlich fortleuchtet.“ – Goethe, 1824
Dass der Gedanke an den Tod ihn nicht beeindrucke, konnte Goethe mit 75 Jahren viel sorgenfreier und leichter formulieren, als das irgendjemand mit 19 Jahren je könnte.
Du warst gesund und fit und jung; dass Du viel zu früh aus dem Leben gerissen worden bist, war alles andere als nicht furchtbar oder sinnlos und so unfassbar.
Dennoch bleibt jetzt wenig, das ich anderes tun könnte, als zu versuchen, Deinen Tod irgendwie zu realisieren und irgendwann zu akzeptieren, dass Du nicht mehr da bist, wo wir sind. Vielleicht werde ich’s auch nie ganz begreifen können. Das kann doch nicht passiert sein.
Ich habe keine Ahnung, wo Du jetzt bist. Doch wenn Goethe Recht hat, und das hatte er bekanntermaßen oft, kommt jetzt irgendetwas Neues auf Dich zu. Du bist ja ziemlich gut darin, offen auf neue Leute zuzugehen und hast einen ( unnatürlichen 😉 ) Ehrgeiz für jede Challenge.
Hier wirst Du auf jeden Fall für immer bleiben, auf dieser Website, auf Fotos, in Zeitungsartikeln und vor allem, am meisten und am wichtigsten, in allen Menschen, die Dich kannten.
Zum Abschied möchte ich auch noch Danke für die lustigen Zeiten mit Dir sagen.
Für die Modenschau im Landheim in der 5. (wo Du, glaub ich, sogar den Titel als schönstes Mädchen gewonnen hast haha), für die gute Stimmung auf Partys, v. a. in der Redbox (wo Du keine Sekunde gezögert hast, blank zu ziehen, um zu beweisen, dass du wirklich Brusthaare hast), für den nötigen Ehrgeiz bei jedem Flunkyballspiel, für die Gelassenheit beim Geschichtsabi, die mir dringend jemand zeigen musste, für den (immer noch nicht zurückgezahlten) Döner beim Abistreich und und und…
Mit solchen und weiteren Geschichten wirst Du mir stets in guter Erinnerung bleiben.
Ich hoffe, Dir steht noch viel Gutes bevor, auch wenn vorerst niemand von uns mehr Teil daran haben kann.
Liebe Danijela,lieber Adolf, ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt etwas beitragen kann, was diesem schweren Schicksalsschlag gerecht wird.Aber ich denke, es gibt zumindest einen Teil von Tristans Geschichte, den Du, Adolf in den letzten Jahren mit mir geteilt hast: Ich bin Tristan nur zu wenigen Gelegenheiten persönlich begegnet. Aber er war immer gegenwärtig, wenn aus meinem geschätzten Arbeitskollegen Adolf der ganze Stolz eines Vaters sprach, der mich am Werdegang seines Sohnes zum Erwachsenen teilhaben ließ. Tristans Erfolge, sein Sport, sein Tatendrang und sein positives familiäres Wesen, all das schien mir durch all die Erzählungen, Bilder und Videosfast ebenso vertraut, als wäre ich mehr als nur ein Kollege. Bei meinen Zusammenkünften mit Tristan traf ich einen Bekannten. Verbunden damit wird immer einer der Orte bleiben, an dem ich so viel Einblick in diese herzliche und sympathische Familie bekommen durfte.
Unsere Trauer und unsere Gedanken sind mit Euch. Michael und Vesna
am 14.März kamst Du zur Welt. Genau an dem Tag, an dem ich hätte geboren werden sollen. Ich hatte es eiliger und kam zwei Wochen vorher. Du hast Dir ganz gemütlich Zeit gelassen – warum auch Stressen? Das hast Du nie, dich gestresst wegen irgendetwas. Du hast allem immer mit Gelassenheit und einer riesengroßen Portion Optimismus entgegengeblickt. Und tatsächlich: Alle Situationen, die normalerweise stressen, hast Du immer (irgendwie) gemeistert. Dazu hast Du Dir aber auch die verrücktesten Ausreden und Ideen einfallen lassen. Ideen hattest Du immer viele etwa 2%produktiver Art die restlichen 98% spaßiger Art. Ich weiß noch in Grünstadt haben wir schon vor übermäßig leichtsinnigem Alkoholgenuss in jüngsten Jahren Schwachsinn (der zum Großteil immer den 98% Deiner Spaß-Ideen entsprang) angestellt. Spätestens wenn Du irgendwoher Deine weiße, zerknitterte Plastiktüte mit gesammelten Feuerwerken der letzten vier Jahre Silvester ausgepackt hast, flogen Funken. Dass Du eigentlich immer ein Kind warst, macht Dich sooo liebenswert. „Hast Du was angestellt, Tristan?“ „…HiHiHi….öhmmm Nein!“ Mit diesem verschmitzten Lachen, das du dabei gemacht hast, hast du um dich geguckt. Du hast selten etwas zu ernst genommen und einfach Spaß gehabt. Mit diesem Lachen bleibst Du mir im Kopf. Leider haben wir uns dann nicht mehr so oft gesehen. Klar beim feiern. Nicht zuletzt in Grünstadt. Nichtsdestotrotz sind wir beste Freunde. Letztes Jahr Silvester hast Du mich angerufen, um mir unter Tränen für den Brief an unsere Freundschaft zu danken. Hundertmal haben wir uns dann verheult gesagt wie sehr wir den anderen lieben. Und dann bist Du nach Australien und ich weiß Du hattest eine gigantische Zeit und so so viel Spaß. Das freut mich so sehr für Dich. Mhh ja in 19 Jahren kann sehr viel und ist sehr viel passiert. Ich könnte seitenweise über die schöne Zeit schreiben, die ich mit Dir erlebt habe. Das hier ist mir ein kurzer Umriss der Zeit, die ich mit Dir haben durfte.
Als junger Mensch fühlt man sich unsterblich und unbesiegbar. Die Welt steht einem offen, nichts und niemand kann einen aufhalten. Naja so hab ich gedacht für mich und meine kleine Welt. Für mich war Dein Verlust nie Thema, über so etwas habe und wollte ich nie nachdenken. Deswegen schmerzt es jetzt so unbeschreiblich sehr, dass Du unerwartet von uns geschieden bist. Ich will nicht fragen warum oder wieso. Auch nicht wer Schuld daran hat oder sonst etwas. Ich will nur, dass Du weißt: Erst wenn ich aufhöre an Dich zu denken und mich an Dich zu erinnern, dann wärest Du wirklich fort. Aber das wird NIE passieren! Deine greifbare Seite mag mir nun fehlen, aber unsere Freundschaft hat mehr als nur eine Seite, sie geht viel, viel tiefer.
Tristan, ich werde Dich nie vergessen!
In Liebe, Dein Freund Till
Dein Tod ist jetzt schon so lange her…. ein halbes Jahr in etwa. So eine lange Zeit in der ich weitergearbeitet und gelebt habe wie davor. Der schlimmste Tag war deine Beerdigung. Kein Tag in meinem Leben war dunkler als dieser. Ich hatte damals die Hoffnung, dass der Schmerz mit der Zeit vielleicht besser wird, nach diesem Tag…Er ist nicht verschwunden und auch nicht besser geworden. Die Abstände in denen ich mich erinnere werden unregelmäßig und größer, und jedes Mal wenn ich mich erinnere tut es mehr weh als vorher. Ich mache weiter wie vorher aber ich komme mit dem Schmerz nicht klar, deswegen weiche ich ihm aus und höre auf über ihn nachzudenken. Und wenn er wieder kommt, der Schmerz, ist er stärker als zuvor. Wie ein Feind den ich nicht besiegen kann und der aus meiner Schwäche – mich mit ihm zu konfrontieren – immer stärker wird. Jedes Mal werde ich überwältigt. Dann weine ich. Ich weine lange und tief und manchmal gehe ich dich dann an deinem Grab besuchen, wenn mich meine Trauer dorthin führt. Danach geht es besser. Wieder so lange bis der Schmerz zurückkommt. Auch nach dieser langen Zeit ist alles so traurig wie zuvor. Nichts hat sich gebessert. Ich frage mich ob ich jemals mit dem Schmerz deines Todes zurechtkommen werde. Ich weine einfach weiter, das hilft. Sich treiben zu lassen in dem Schmerz wie ein kleines Stück hilfloses Holz im Wasser befreit. Und jedes Mal treibe ich mehr und mehr, die Wellen werden immer höher. Irgendwann hoffe ich auf eine klare See, der Schmerz ist aber im Moment zu groß, die Wellen bleiben. Ich weine einfach weiter. Ich vermisse dich so sehr… Wie sehr würde ich mir wünschen du wärest noch hier. Wie viel hätte ich dir noch zu sagen, wieviel hätten wir noch zu lachen.
Tristan ich vermisse dich.
Till
Heute ist der Tag an dem du mich letztes Jahr verlassen hast. Ein ganzes Jahr ist vergangen ohne, dass ich mich besser mir deinem Fehlen abfinde. Jedesmal wenn ich daran denke dich nie wiederzusehen wird mir von Neuem klar was Verlust bedeutet. Und sind es meistens die kleinen Nichtigkeiten des Alltags die in mir die heftigsten Reaktionen darauf auslösen. Ich ertrage an manchen Tagen keinen Menschen zu sehen. Jeder von ihnen könnte morgen fort sein. Und man selbst bleibt zurück und leidet. Ich vergehe an dem Gedanken, dass ich diesen Schmerz jedes Jahr aufs Neue aushalten soll. Jedes Jahr an diesem Tag. Jedes Mal genauso stark wie vor einem Jahr. Wer soll mit so einer Last zurechtkommen? Wieviel kann denn ein Mensch aushalten? Manchmal weiß ich nicht wohin und was tun, wenn ich um dich weine. Meine Wohnung widert mich dann an, ich weiß nicht wohin, gehe stundenlang spazieren und lasse die Welt unbeteiligt meiner Emotionen an mir vorbeiziehen. Ich schaue auf die Welt wie ein Außerirdischer, der das erste mal einen Baum sieht. Nur das mir die Begeisterung dafür fehlt, mehr scheint alles wie ein endloser Film den man schon tausendmal gesehen hat, der einen langweilt, der nichts mehr auslöst. Diese Tage sind wie kleine schwarze Löcher, die alles in meiner Wahrnehmung einsaugen und im Dunkeln festhalten. Nichts kann aus ihnen entfliehen. Wieder: Jedes Jahr wird dieses Gefühl wiederkommen. Jedes Jahr aufs Neue. Zum Glück hilft mir an diesen Tagen einfach Stunden bei dir zu sitzen. Dein Eichhörnchen schaut vorbei und alles ist friedlich und in angenehmes Sonnenlicht getaucht. Auf der Bank bei dir lässt sich so ein Tag aushalten. Ich sitze gerne dort.
Schon zwei lange Jahre sind verflogen seit du gehen musstest. Zwei Jahre sind eine ewige Zeit, vor allem wenn man jung ist. Ich werde den Gedanken nicht los diese Zeit nicht genutzt zu haben für unsere Freundschaft. Immernoch fällt es mir schwer dich an deinem Grab zu besuchen. Und immer wieder muss ich mich überwinden dorthin zu gehen. In diesen zwei Jahren hat sich nichts dran geändert. Denke ich zu wenig an dich? Ist die Trauer verflogen?
Verdrängen muss ich, um meinen Alltag leben zu können. Wie oft aber habe ich abends alleine in meinem Bett geweint. Trauer kann nicht fliegen, sie ist viel zu schwer. Immernoch da und immernoch gleich schwer. Mein Kopf dreht Kreise die keinen Sinn ergeben und fragt sich Dinge auf die kein Mensch der Welt Antworten weiß. Gedanken an dich habe ich, denke also nicht zu wenig an dich.
Heute habe ich dich erst spät besucht, weil ich arbeiten musste. Ich denke es war etwa 23 Uhr. Mondlicht, Stille und ein in tiefes Dunkel getauchter Friedhof. Die ersten Bäume blühen und leuchten im weißen Mondlicht. Ein fast schönes Bild. Und jedes Jahr zur gleichen Zeit blühen diese Bäume, immer dann wenn ich dich am 11.4. besuchen komme. Immer dann – ob nach zwei oder mehr Jahren – wird der Friedhof mit seinem Garten für mein Gedenken an dich aufblühen.
In vollen Blättern stehen die Bäume dort bis in den Winter, bis dahin kann niemand leugnen, dass sie grün sind. Im Winter verlieren sie ihr Grün aus den Augen, im Frühling blüht es schlagartig auf und die Menschen erinnern sich, was Hoffnung und Leben heißt. Ebenso wie das Blattgrün leuchtet meine Erinnerung auf und schwindet – nie aber verliert man den Stamm des Baumes aus den Augen. Der Kern dessen woran meine Erinnerung und meine Gedanken hängen steht mehrere Menschenleben lang fest im Grund.
Seit zwei Jahren spüre ich wie die Erinnerungen kommen und gehen, immer sind welche im Geist, mal mehr, mal weniger. Fest verwurzelt bleibt die Erinnerung an dich und die Trauer um dich. An einem Tag wie dem diesen denke ich umso mehr an dich.
Auch nach zwei Jahren vermisse ich dich nicht weniger.
wenn ich mit meinen Schülern und Schülerinnen über die Endlichkeit des Lebens spreche, wird uns gerade die Bedeutung des Hier und Jetzt bewusst. Die Kostbarkeit des Lebens und der Wert jeden Moments, den wir haben. Jeden Morgen aufzustehen und den Tag zu nutzen, um zu versuchen das Richtige zu tun. Du hast deine positive Energie und Lebensfreude genutzt, um genau das zu tun. Du hast vielen Selbstvertrauen geschenkt, Mut gegeben und mit Deiner Zuversicht angespornt. Deine Begabung und deine Möglichkeiten nicht nur für dich genutzt, sondern dazu andere weiter zu bringen. Du hast sehr vielen Menschen viel gegeben. Das bleibt für immer. Du hast diese Welt jeden Tag besser gemacht. Der Endlichkeit des Lebens bist du jeden Tag mit der Unendlichkeit von Liebe und Freude entgegengetreten. Danke für alles was du uns hier gelassen hast. Wir werden es weiter tragen und Dich in unserem Herzen haben.